Weimarer Republik (Politische Radikalisierung)

Von Beginn an war die Weimarer Republik von Krisen und politischen Kämpfen geprägt gewesen. Die Ablehnung der parlamentarischen Demokratie war während der Republikphase in großen Teilen der Bevölkerung verankert.

KPD und NSDAP hatten gegen Ende der Weimarer Republik großen Zulauf, während das Bündnis der bürgerlich-parlamentarischen Parteien 1930 zerbrach. Innerhalb von wenigen Jahren stieg die NSDAP bei der Reichstagswahl von 2,6 Prozent der Stimmen (1928) über 18,3 Prozent (1930) auf 37,4 Prozent (Juli 1932) auf.

Die soziale und wirtschaftliche Notlage war ein wichtiger Grund, warum die Menschen nicht auf die bürgerlichen Politiker vertrauten. Starke Differenzen zwischen KPD und SPD verhinderten darüber hinaus ein gemeinsames Vorgehen gegen die NSDAP. So kam es zu einer starken Polarisierung und Radikalisierung.

Politische Versammlungen und Kundgebungen führten regelmäßig zu gewaltsamen Zusammenstößen, die Bürgerkriegsszenarien ähnlich waren. Am 1. Mai 1929 beispielsweise wurden bei einer verbotenen KPD-Demonstration 25 Menschen von der Polizei getötet. Kommunisten und Nationalsozialisten und besonders ihre militärischen Verbände Rotfrontkämpferbund und SA hatten oft blutige Auseinandersetzungen, bei denen es nicht selten Tote gab.