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Jugend! Deutschland 1918-1945
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Flucht/Vertreibung

"Flucht und Vertreibung“ war ein dominierendes Thema der Nachkriegszeit. Zwischen 1944 und 1948 waren in Deutschland und in Europa rund hundert Millionen Menschen „unterwegs“, die ihre Heimat für immer oder für längere Zeit verlassen mussten. Die Welt erlebte damals die zahlenmäßig größte Wanderung der Geschichte überhaupt. In Deutschland hielten sich 1945 zwei Drittel der Bevölkerung nicht an ihren angestammten Wohnplätzen auf. Und ob die Menschen, die das Schicksal zusammenführte, das nun wollten oder nicht, sie waren dauerhaft zum Zusammenleben gezwungen.

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Die Lage im Westen

Auch im Westen Deutschlands rückte der Krieg seit der Invasion alliierter Truppen in der Normandie im Juni 1944 immer näher an die Reichsgrenze heran und beunruhigte insbesondere die im Linksrheinischen lebende Bevölkerung.[1] Die allgegenwärtigen Ängste steigerten sich in eine neue Dimension, als sich die alliierten Truppen der deutschen Westgrenze näherten. „Große Aufregung herrscht im Volke. Truppen kehren mit ihren Fahrzeugen aus dem Westen zurück. Man hört den Donner der Kanonen. ‚Müssen wir räumen?! Haus und Hof verlassen? Was mag es geben?’“, fragte beispielsweise der Glehner Pfarrchronist bereits am 10. September 1944.

Fußnoten

[1] Vgl. zum Folgenden Rüther, Köln, S. 392ff., Rüther, Geschlechter, S. 199ff. und und Rüther, Zeit, S. 22ff., 114ff. und 210ff.

zuletzt bearbeitet am: 05.12.2017