Die 1932 geborene Elisabeth Langer mit der Kölner Mittelschule Niedrichstraße durchlief insgesamt drei KLV-Lager (April - Oktober 1943 "Haus Fichteneck" in Ebensee/Österreich; März - September 1944 "Hollerather Hof" in Hollerath; September 1944 - März 1945 ein Lager in Herchen/Sieg). Das folgende Album stammt aus ihrer Zeit in Ebensee. Sie stellte es dem NS-Dokumentationszentrum im Jahr 2000 kurzzeitig zur Reproduktion zur Verfügung.
Zugleich berichtete sie Folgendes über die KLV und ihr Kriegserleben:
"Meine KLV-Teilnahmen waren von April bis Oktober 1943 nach Ebensee/Traunsee (Ortsteil Rindbach), Haus Fichteneck in Österreich, von März bis September 1944 nach Hollerath/Eifel und von September 1944 bis März 1945 nach Herchen / Sieg.
Die Verschickung erfolgte freiwillig auf Vorschlag der Schule.
Die Erinnerung an den geregelten und behüteten Tagesablauf dominiert: Um 7 Uhr Wecken, meist von 8 Uhr bis 13 Uhr Schulunterricht, danach Mittagsruhe, anschließend Aufgabenstunde.
Mittwochs war Briefeschreiben an die Eltern angesagt. Vor der Absendung mußten die Briefe offen abgegeben werden.
Die Lagerleiterin war unsere Klassenlehrerin Frl. Christa Brock (40). Die Jungmädelführerinnen waren nur für die Freizeit zuständig.
Auf meinen Wunsch holte mich meine Mutter vom KLV-Lager in Ebensee ab. Das war auch so, als ich 1944/45 in den Lagern Hollerath und Herchen war.
Prägende Erlebnisse in Köln waren die grauenhaften und für uns Kinder unbegreiflichen Bombardierungen. Unvergeßlich ist der Terrorangriff vom 31.5.1942, den ich in panischer Angst im Luftschutzkeller erlebte. Das Haus, in dem ich mit den Eltern in Nippes wohnte, wurde von Brandbomben getroffen.
Wir hatten im KLV-Lager in Ebensee keine Luftangriffe, keine Verdunklung. Es war ein Leben in schöner und gesunder Umgebung. Die Sommerferien waren ausgefüllt mit Ausflügen nach Bad Ischl, Bad Füssen, Hallstädter See, Wolfgangsee und zum Dachstein. Der Höhepunkt war die achttägige Fahrt nach Wien mit Aufenthalt in Linz, dann ging es per Schiff durch die Wachau."