Harald Endemann an seine Frau Charlotte, 20. November 1942

20.11..42

Mein liebes Lottenkind,

nun sitze ich immer noch hier und warte auf die versprochene Gelegenheit mal nach Hause zu huschen. Es wird nun frühestens der 26. werden. Der Uffz., Der mich vertreten sollte, ist erst nach Dänemark gefahren. Hoffentlich kommt er rechtzeitig zurück! Ich habe ihm 190 gesparte Zigaretten mitgegeben. Er soll für Ursel ein Spielzeug zu Weihnachten mitbringen. Bei den Zigaretten sind 25 von Kreuschner, die er als Weihnachtsbrief schickte. Nett was. Hoffentlich bringt er was Schönes mit. Hier läuft im Kino Anna Favetti.

Weißt du noch, wie wir uns damals – wie lange ist es eigentlich her – daran freuten. Hoffentlich gelingt es mir hinzukommen. Ich lege Dir ein

niedliches Gedicht von H. Kützleb (?) Bei, an den ich mich herzlich erfreut habe. Seit 2 Tagen ist Frl. Canisius wieder bei mir auf dem Büro. Es ist immerhin besser als nichts. Kannst Du irgendwo eine Pfanne auftreiben, die ich mitnehmen könnte? Sorge bitte dafür, daß mein Fliegerhemd und die Kragen gebügelt sind, wenn ich komme.

1000 liebe Grüße und Küsse  
Dein Harald