Harald Endemann an seine Frau Charlotte, 18. Juli 1943

18.7.43

Mein liebes Lottenkind,

Bis heute ist noch immer keinerlei Post von Godesberg gekommen und nun weiß ich doch langsam nicht mehr, wie ich mir das erklären soll. Versuche doch mal mich anzurufen (App. 14). So ganz langsam habe ich bald alle Vertretungen abverdient, sodass ich daran denken kann, mal wieder nach Carels oder in den empfohlenen Film zu gehen. Die Leere um mich herum empfinde ich immer deutlicher. Ich muss mich erst wieder zurechtfinden. Hoffentlich klappt meine Versetzung nach Stade. Ich bin es ja leid! Morgen kommt nun Witt wieder und damit geht das alte Elend wieder los. Wie schön waren doch die Tage mit Dir, ich brauche nur zurückzudenken um gemütlicher Stimmung zu werden. Das Junggesellenleben taugt nicht für mich.

Viele liebe Grüße und Küsse auch an die Kinder
Dein Mann