Harald Endemann an seine Frau Charlotte, 29. Februar 1944

29.2.44 (Poststempel:43!)

Liebes Lottenkind,

nun sind wir endlich nach 20stündiger Fahrzeit in R. Angekommen. Es gibt leider wieder Betten mit Holz und Holzwolle. Stroh wäre mir lieber, weil es nicht klumpt. Auch sonst sind die Verhältnisse noch primitiver als in J.(ever). Es gibt auch keine Omnibusverbindung in die Stadt, die 6 km weit weg liegen soll. Ob ich die wohl jemals zu sehen bekomme? Zunächst gibt es mal Arbeit über Arbeit. Unser (unleserlich) wird wohl alles tun, um wieder wegzukommen, denn auch die Unteroffiziersunterkünfte sollen schlecht sein.Wir müssen nun mal sehen, was aus dem Wenigen hier zu machen ist. Die Unterkünfte liege im Wald, der ganz schön ist. Ich habe von der Schlepperei der schweren Kisten noch eine ganz zittrige Schrift. Die Dinger sind eisenschwer.  

1000 liebe Grüße    
Dein Harald