Harald Endemann an seine Frau Charlotte, Oktober 1944 (?)

Kein Datum, keine Anrede, vermutlich Brief vom Oktober 1944, dessen erste Hälfte verloren gegangen ist]

 

[...] Hoffentlich schafft Euch diese große Offensive, die in der Hauptsache von der Eifel heraus eingesetzt zu haben scheint, etwas Luft bei Aachen, Düren und Jülich.Heute Mittag war der Tommy mit starken Kräften hier und wie ich höre im gesamten Rheingebiet auch bis nach Bonn. Hoffentlich ist bei Euch nichts passiert. Es fällt mir auf, daß fast in jedem Satz das Wort „hoffentlich“ steht. Es ist eben alles un(gew)iß und man kann immer nur hoffen und weiß garnichts. Wie wird alles enden. Wird unsere Offensife (!) durchschlagen? Wir hören auch nichts außer einem Gerücht, daß bei Lüttich gekämpft werden soll. Der Nachrichtendienst schweigt vorerst hartnäckig. Er will anscheinend gleich größere Erfolge melden könne. Gott gebe es! Ich sehe sonst sehr schwarz. Im nächsten Frühjahr jagt sonst der Feind seine Kolonialvölker in ungezählten Scharen gegen uns. Grüße bitte die Kinder, die Omi und Lisbeth herzlich von mir. Dich grüße ich in alter Liebe

Dein Mann