Anneliese Hastenplug an Andreas van Kann, 15. Juli 1943

Absender: A. Hastenplug b. H. Mies
Ürzig/Mosel

Feldpost

Gefreiter
Adi van Kann
FPNo 48099-c

19

Wittlich, 15.7.43.

Mein lieber Adi!

Aus Wittlich recht herzl. Grüße.

Wir sind schon den ganzen Tag hier. Heute morgen waren wir wegen Adele auf dem Arbeitsamt. Ich war ja schon vorgestern dort. Man hat mich auf der Heeresstandortverwaltung angestellt und zwar in der Panzerkaserne. Adele kam heute auf Wunsch auch dort hin. Ich bin schon froh, daß ich nicht alleine bin. Ich wurde wieder in Gehaltsgruppe 8[schlecht lesbar] eingestuft.

Den genauen Verdienst weiß ich nicht, soll aber besser als auf der Sparkasse sein. Wir haben uns hier in Wittlich ein Zimmer (Dachstübchen) gemietet. Wenn wir jeden Tag von Ürzig kämen, wären wir von 6 - ½ 9 Uhr unterwegs. Das kann man ja auf die Dauer nicht. Hätten wir doch nur ein schönes Zimmer bekommen, doch Wittlich ist voller Fliegergeschädigter. Das Zimmer haben wir durch Zufall bekommen. Von der Heeresstelle

bekommen wir auch Unterhaltgeld.

Essen können wir mittags und abends in der Kaserne. Am 1. werden wir anfangen. Nun sitzen wir hier im Wittlicher Wartesaal und warten auf den Ürzigerzug. -

Die Hoffnung, das Du kommst, habe ich aufgegeben. Schade!

Für heute liebe Grüße + Küsse

Deine Annelie.