Horst Schmitt an seine Familie, 18. Dezember 1943

O. U., 18.12.43.

Meine Lieben!

Ich habe die 2 Briefe vom 11. u. 12.12. erhalten. Wie Ihr aus meinen Briefen gesehen habt, gehts mir gut; und ich habe die Möglichkeit zu schreiben. Wenn Ihr mir ein kleines Paketchen zu Weihnachten schickt -, ich bin dann nicht zu Hause, leider -, so vergesst bitte nicht ein Döschen Zigarillos, - keine Zigaretten -, beizufügen und etwas Schmiermitteln. Die gehn nämlich langsam zu Ende. Also wie gesagt, mir gehts gut, bis auf die Tatsache, dass ich noch nicht entlassen werde. Aber das kommt auch noch vor Neujahr. Es ist gut, dass Ihr die täglichen Flüche ot unserer Gefangenschaft nicht hört; denn ist schlimmer, als wenn man

entlassen werden soll, und eine blöde Quarantäne wird von Tag zu Tag verlängert. Gut, dass alles vorübergeht.

Nun Schluss. Der Weihnachtsbrief folgt noch. Hoffentlich von Euch auch ein recht dicker. Grüsst bitte die Fam. Kraatz und Looks. Herzlichst

Euer Horst.

Recht viele Grüsse

Ihr Heinz