„Wer uns nichts gegeben hat, der hat uns eben nichts gegeben.“ - Integration?

Insgesamt aber, so betont Hannelore Beulen, habe sie in Garzweiler nie eine ausgesprochen negative Behandlung erfahren. „Von niemand!“ Natürlich sei die Hilfsbereitschaft nicht flächendeckend gewesen, aber das habe man relativ schnell akzeptiert. „Wer uns nichts gegeben hat, der hat uns eben nichts gegeben.“ Wichtiger sei aber etwas anderes gewesen: „Wir wurden nicht beschimpft. Wir waren ziemlich schnell integriert in diesem Ort.“

Dabei wird offensichtlichen Integrationshindernissen – nicht zuletzt der in den Dörfern am Niederrhein dominierenden Mundart – durchaus auch mit Humor begegnet. So hat Familie Bandemer eine Nachbarin, deren ausgeprägtes Platt sie einfach nicht verstehen kann. Mutter Erna habe das angesichts der völligen Unverständlichkeit so kommentiert: „Ich bin richtig enttäuscht. Jetzt kommen wir von den Pollacken und sind wieder beim Pollacken.“

 

Hannelore Beulen selbst fühlt sich mittlerweile ganz in Garzweiler „angekommen“. Sie sitze heute mit ihren niederrheinischen Freundinnen zusammen oder geht mit ihnen turnen. Das hängt nach ihrer Einschätzung nicht zuletzt damit zusammen, dass Familie Bandemer nach der Ankunft im Westen stets Kontakt zu Einheimischen gesucht habe. „Wir haben uns nie verschlossen.“

 

Auch ihre Eltern fügen sich in das Dorfleben ein. Die Mutter nimmt am „Frauenkreis“ teil, und ihr Vater macht sich im Leben der Gemeinde „nützlich“. Zugleich sprechen sie aber auch gerne über ihre pommersche Heimat. „Die hätten sich auch gefreut, wenn sie alles noch einmal gesehen hätten.“