Novemberrevolution

Die Novemberrevolution ging von meuternden Matrosen in Kiel aus, die sich angesichts der verheerenden Niederlagen an der Westfront weigerten, ihr Leben noch in den letzten Tagen des Ersten Weltkriegs zu opfern. Am 7. November waren 200 Marinesoldaten auf dem Kölner Hauptbahnhof eingetroffen. Eine ihrer ersten Aktionen bestand darin, Gefangene aus den Gefängnissen zu befreien, darunter vor allem jene Matrosen, die im zentralen Stammgefängnis für Marinegefangene in Köln wegen der Wilhelmshavener Flottenmeuterei von 1917 inhaftiert waren.

Am 8. November wurde der Kölner Arbeiter- und Soldatenrat gegründet, der aus je sechs Vertretern der SPD und USPD bestand und im Reichsvergleich sehr gemäßigte Forderungen aufstellte. Der amtierende Oberbürgermeister Adenauer, der noch am 7. erfolglos versucht hatte, den Umsturz militärisch zu unterdrücken, fügte sich in die Umstände. Nach der Abdankung des Kaisers am 9. November akzeptieren Regierungspräsident und Militärgouverneur die Funktion des Rates als Inhaber der vollziehenden Gewalt. Doch bereits am 9. November verkündete der SPD-Politiker Wilhelm Sollmann die baldige Selbstauflösung des Rates, da "von Köln aus der Sozialismus nicht proklamiert" werden könne. Ein sog. Wohlfahrtsausschuss unter dem Vorsitz Adenauers, dem Vertreter der SPD und der bürgerlichen Parteien angehörten, übernahm am 10. November die Aufgaben des Arbeiter- und Soldatenrats. Damit gab das Revolutionsorgan freiwillig die Macht an die alten Gewalten zurück. Der Arbeiter- und Soldatenrat tagte zum letzten Mal am 18. Dezember, dann wurde er von den britischen Besatzern aufgelöst.