Maria-Wächtler-Schule
Gegründet wurde diese Lehranstalt 1896 von Maria Wächtler (12.1.1853 – 31.5.1915), der Tochter eines evangelischen Pfarrers und Superintendenten in Essen. In ihrer Jugendzeit gab es für Mädchen nur sehr eingeschränkte Bildungsangebote. Daher konnte Maria Wächtler nur die Volksschule und die höhere Mädchenschule, eine Art gehobene Volksschule, besuchen.
Nach einer entsprechenden Ausbildung arbeitete sie ab 1879 als Erzieherin in Cannes und in einer Herrenhuter Anstalt in England, dann als Lehrerin in Colmar und am Lehrerinnenseminar in Straßburg. Sie kehrte 1893 nach Essen zurück, um ihren Vater zu pflegen, und ging nach dessen Tod daran, eine Privatschule für höhere Töchter aufzubauen. Am 26.4.1896 war Eröffnung, - ohne Genehmigungen der zuständigen Behörden oder der Stadt Essen. Die wurden aber schon im darauffolgenden Jahr erteilt angesichts des regen Zulaufs an bildungshungrigen Mädchen, der auch den Umzug in ein neues Gebäude in der Dreilindenstraße erforderlich machte. Ab 1909 wurde die Schule ein Lyzeum, wo auch akademisch gebildete Lehrkräfte unterrichteten
Maria Wächtler zog sich aus gesundheitlichen Gründen mit 60 Jahren aus dem Schulbetrieb zurück, betätigte sich aber in der kirchlichen Fürsorge, bis sie am 31.5.1915 verstarb. Ihre Schule galt weiterhin als erste Adresse für eine protestantisch geprägte gymnasiale Schulbildung und Erziehung für Mädchen in Essen.