Benito Mussolini
Der Gründer und Führer der faschistischen Bewegung in Italien wurde am 29. Juli 1883 in Predappio geboren. Gerade Volksschullehrer geworden, trat er 1901 in die Sozialistische Partei ein und schuf sich als Provinzsekretär eine eigene Machtbasis. Nachdem er 1914 den Eintritt Italiens in den Krieg gefordert hatte, wurde er aus der Partei ausgeschlossen und wechselte ins nationalistische Lager. Am 23. März 1919 gründete Mussolini zunächst in Mailand die Bewegung „Fascio di combattimento“ (Kampfbünde), aus der sich der Begriff „Faschismus“ ableitete, und 1921 dann die faschistische Partei PNF, die bald ins italienische Parlament gewählt wurde. Während Mussolinis Terrortruppen in Norditalien Gewalt verbreiteten, versprach er, die Krise, in der sich Italien seit dem Ende des Ersten Weltkriegs befand, zu lösen.
Mit dem „Marsch auf Rom“ putschte sich Mussolini am 28. Oktober 1922 gewaltsam an die Macht und wurde zum Ministerpräsidenten ernannt. Anschließend errichtete er eine Einparteiendiktatur im zum Polizeistaat gewordenen Italien. Der „Duce“ (Führer), wie Mussolini nunmehr genannt wurde, faszinierte als begabter Demagoge die Massen mit politischen Versprechungen von neuer imperialer Größe Italiens. Er initiierte staatliche Arbeitsbeschaffungen, eroberte 1935 Abessinien und verhalf General Franco zum Sieg im Spanischen Bürgerkrieg: Italiens Oberhoheit im Mittelmeerraum schien greifbar.
Am 10. Juni 1940 trat Italien, das seit 1936 mit Deutschland in der „Achse Berlin-Rom“ vertraglich verbunden war, in den Zweiten Weltkrieg ein. Hitlers Hilfe im Balkan- und Afrikafeldzug band Mussolini dann noch stärker ans NS-Regime und damit an dessen sich seit 1942/43 abzeichnenden Untergang. Am 25. Juli 1943 wurde ihm vom „Faschistischen Großrat“ das Vertrauen entzogen, kurz darauf wurde er verhaftet und Marschall Pietro Badoglio als neuer Regierungschef eingesetzt, der dann am 3. September ein Waffenstillstandsabkommen mit den Alliierten unterzeichnete. Neun Tage darauf befreiten deutsche Fallschirmjäger Mussolini, der noch im gleichen Monat in Norditalien die „Repubblica Sociale Italiana“ ausrief und das Land damit endgültig in einen blutigen Bruder- und Partisanenkrieg stürzte. Bei dem Versuch, in die Schweiz zu fliehen, wurden er und seine Lebensgefährtin von italienischen Widerstandkämpfern ergriffen und am 28. April 1945 ohne Gerichtsverfahren erschossen.