Hermann Göring
Göring wurde am 12.1.1893 geboren. Nach einer militärischen Kadettenausbildung und dem Offiziersexamen nahm er als Fliegerleutnant im legendären Jagdgeschwader Richthofen am Ersten Weltkrieg teil und wurde hoch ausgezeichnet.
1922 machte Göring die Bekanntschaft Hitlers, trat der NSDAP bei und übernahm Aufbau und Führung der SA. Bei seiner Teilnahme am fehlgeschlagenen Novemberputsch 1923 in München ("Marsch auf die Feldherrenhalle") wurde er schwer verwundet. Mitte der Zwanziger Jahre wurde er dann aber wegen seiner Morphiumsucht u. a. aus der NSDAP ausgeschlossen.
Ende der Zwanziger Jahre wurde Göring wieder in die Partei aufgenommen. Damit begann ein steiler Aufstieg zu einem der mächtigsten Männer des Dritten Reiches. Er spielte bei der Durchsetzung und Festigung der nationalsozialistischen Herrschaft eine Schlüsselrolle. Nach der Machtübernahme häufte er eine einzigartige Anzahl von Ämtern an, so als preußischer Innenminister und Chef der preußischen Polizei, preußischer Ministerpräsident oder Reichskommissar für Luftfahrt. Im Dezember 1934 wurde er zu Hitlers Nachfolger bestellt; eine weitere Aufwertung seiner Person erfolgte dann im Oktober 1936, als er zum Beauftragten für den Jahresplan ernannt wurde und somit eine der Schlüsselpositionen in der Wirtschafts- und Kriegswirtschaftslenkung erhielt.
Auch seine militärische Karriere war beeindruckend: Göring wurde zum Generalfeldmarschall bzw. Reichsmarschall befördert (Februar 1938 und Juli 1940). Dann jedoch führte sein Versagen bei der Luftschlacht um England und besonders bei der Abwehr alliierter Bombenangriffe auf deutsche Städte zu einem schnellen Machtverfall, ebenso sein ausschweifender Lebenswandel und seine Bestechlichkeit. Nach außen hin verblieb er jedoch in seinen Ämtern.
Nach Kriegsende wurde er im Nürnberger Tribunal als ranghöchster Nationalsozialist und Hauptkriegsverbrecher angeklagt und zum Tod verurteilt. Göring beging kurz vor der Hinrichtung, am 15.10.1946, Selbstmord.