Von Bodelschwinghsche Anstalten (Bethel)
Im heutigen Bielefelder Ortsteil Gadderbaum gründeten evangelische Christen der „Inneren Mission“ 1867 eine kleine Anstalt für Epilepsie-Kranke, deren Leitung Friedrich von Bodelschwingh (der Ältere) 1872 übernahm und bis zu seinem Tod 1910 sehr wirkungsvoll fortführte. Er gab der Einrichtung den Namen „Bethel“ (hebräisch: Haus Gottes), doch bald wurde sie auch mit seinem Familienname untrennbar verbunden. Mit dem (später auch manchmal verfehlten) Ziel, den Vergessenen und Ausgegrenzten der Gesellschaft ein menschenwürdiges und möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, prägte und erweiterte er sie stark. So entstanden mit der Zeit unter ihm und seinen Nachfolgern immer mehr Pflegehäuser, Kliniken, Arbeiterkolonien, Erziehungs- und Altenheime und Schulen, aber auch Institute für Epilepsieforschung und eine Fachhochschule für Diakonie. Heute ist Bethel die größte diakonische Einrichtung europaweit und bietet an über 200 Standorten in sechs deutschen Bundesländern Tausenden von Kranken, Behinderten und sozial Schwachen medizinische, pflegerische und psychiatrische Hilfe, Obdach, soziale Unterstützung, Unterricht und Ausbildung.