Westfeldzug/Frankreichfeldzug
Unter dem Begriff "Westfeldzug" werden sämtliche militärische Operationen zusammengefasst, die schließlich zur Kapitulation der Niederlande und Belgiens sowie zum Zusammenbruch Frankreichs führten. Sie verliefen nach einem Plan von Generalleutnant Erich v. Manstein ("Sichelschnitt") und begannen unter Bruch der Neutralität mit dem Angriff der Wehrmacht auf die Benelux-Staaten am 10. Mai 1940.
Bereits am fünf Tage später kapitulierte Holland nach einem dt. Luftangriff auf Rotterdam, am 28. Mai Belgien. Daraufhin befahlen die Briten die Evakuierung der bei Dünkirchen abgeschnittenen britischen und französischen Truppen über den Ärmelkanal. Am 5. Juni 1940 begann mit der "Schlacht um Frankreich" die zweite Phase des Weltkriegs, die für die französische Armee innerhalb weniger Tage in einer Katastrophe endete. Am 10. Juni floh die Regierung aus Paris nach Bordeaux, am 14. Juni fiel die französische Hauptstadt.
Ministerpräsident Marschall Philippe Pétain ersuchte die Deutschen am 17. Juni um einen Waffenstillstand, der am 22. Juni 1940 in Compiègne unterzeichnet wurde. Die neue französische Regierung, die der Dritten Republik die Schuld an der Niederlage gab und sich von einer Kooperation mit den Deutschen eine konservative Restauration versprach, verlegte ihren Sitz nach Vichy ins unbesetzte Frankreich, während General Charles de Gaulle von London aus zur Fortsetzung des Kampfes aufrief. Hitler schien durch den Sieg im Westen seinem Ziel, den Lebensraumkrieg im Osten beginnen zu können, ein großes Stück näher gekommen zu sein.