Reichsparteitag

Die Reichsparteitage der Nationalsozialisten waren Machtdemonstrationen und dienten der Stärkung des Gemeinschaftsgefühls. Unter gewaltigem Spektakel traf sich die NSDAP ab 1927 jährlich Anfang September in Nürnberg. Der erste NSDAP-Parteitag hatte 1923 in München stattgefunden.

Nach der Machtergreifung 1933 bekamen die Parteitage einen quasi-staatlichen Charakter und wurden immer jeweils unter ein Motto gestellt. 1933 hieß er "Sieg des Glaubens", 1934 "Triumph des Willens", 1935 "Reichsparteitag der Freiheit", als die rassistischen Nürnberger Gesetze verabschiedet wurden. Nach dem Reichsparteitag 1938 "Reichsparteitag Großdeutschlands" fiel der - ironischerweise "Reichsparteitag des Friedens" genannte - Parteitag 1939 wegen des Kriegsbeginns aus.

Die Reichsparteitage waren ein guten Beispiel für die Inszenierung von Massenaufmärschen und ästhetisierter Gewalt. Auf dem Zeppelinfeld in Nürnberg konnten sich mehrere hunderttausend Menschen versammeln. Kolonnen von SS, SA, Hitlerjugend und andere Organisationen zogen an der Haupttribüne des Führers vorbei und hielten ihre Rituale ab. Die Marschierenden formierten sich auf dem Gelände zu riesigen Menschenquadern. Zusätzlich zu dieser dramatischen Darbietung strahlten Flakscheinwerfer.

Rundfunk und Deutsche Wochenschau übertrugen das Spektakel, so dass es ein breites Publikum fand und den Nationalsozialismus als überdimensionales Machtgefüge darstellte.