Reichssportbund (RSB)
Mit dieser Kurzform ist offenbar der Deutsche Reichsbund für Leibesübungen (DRB) gemeint, ein nationalsozialistischer Einheitsbund der Sportverbände.
Sport und körperliche Leistungsfähigkeit, insbesondere der Jugend, waren für das Menschenbild der Nationalsozialisten von zentraler Bedeutung, folgerichtig ergriffen sie auch in diesem Bereich ab 1933 die Macht und nahmen eine „Neuordnung des deutschen Sports“ in Angriff. Die sehr rege und mitgliederstarke sozialistische Arbeiter-Turn- und Sportbewegung wurde zerschlagen, Juden aus den Vereinen gedrängt, die Dachorganisation der bürgerlichen Turn- und Sportverbände aufgelöst.
An deren Stelle wurde am 24.Juli 1934 der Deutsche Reichsbund für Leibesübungen (DRB) gebildet, Ende 1938 umbenannt in Nationalsozialistischer Reichsbund für Leibesübungen (NSRL). Statt der Sportverbände gab es nun 21 Reichsfachämter und an der Spitze einen Reichssportführer. 1936 wurden die letzten missliebigen, - proletarischen, kirchlichen und jüdischen - Sportverbände verboten.
Im NS-Sport hatte die SA eine prägende Rolle und gab ihm mit Wehr-, Kampf- und Geländesport, mit Märschen, Läufen, Schießen u.a. immer stärker militärischen Charakter. Ähnlich wurden Leibeserziehung, Körperertüchtigung und Geländespiele von der HJ praktiziert, die 1936 per Gesetz zur „Staatsjugend“ erklärt wurde und die körperliche, geistige und charakterliche Erziehung aller jungen Deutschen übernehmen sollte. Jugendliche unter 14 Jahren durften nicht mehr von Sportvereinen aufgenommen werden, sie mussten dem Deutschen Jungvolk, bzw. den Jungmädeln beitreten.