Der "Bund Deutscher Bibelkreise" (BK)
Dem "Bund Deutscher Bibelkreise" (BK) kam mit rund 20.000 Mitgliedern in 393 deutschen Städten eine weitreichende Wirkung besonders innerhalb der Schüler höherer Lehranstalten zu. Er war 1882 aus der Arbeit des Jungmännerwerkes hervorgegangen, nahm aber bald eine eigenständige Entwicklung in die Richtung "bündischer" Gestaltung. Dabei richtete sich das Angebot von Fahrten, Lager und gemeinsamen Musizieren stärker an jüngere Mitglieder, während religiöse Inhalte bei den älteren dominierten. Der Gruppenstil war zunächst am Wandervogel orientiert. Ab 1928 fanden Disziplin und hierarchische Ordnung verstärkt Niederschlag. Damit gewann die Ausrichtung an bündischen Verhaltensnormen die Oberhand.
Trotz aller Verschiedenheiten bestanden Verbindungen zum Reichsverband der Evangelischen Jungmännerbünde und besonders eng zur "Deutschen Christlichen Studentenvereinigung" (DCSV). Die Reichsgeschäftsstelle des BK befand sich in Wuppertal-Barmen, Heidter Str. 7, Reichswart war Pastor Udo Smidt. Führende Männer waren neben ihm Hermann Ehlers, Martin Niemöller in Berlin und Gustav Kertz.
Die Zeitschrift "Jugendwacht", gemeinsam herausgegeben mit der "Christlichen Pfadfinderschaft" und dem "Bund Christdeutscher Jugend" erschien noch bis zu ihrem Verbot Anfang 1938.