Walter Casott
Der 1913 geborene Walter Casott traf im Jahr 1928 während einer Wanderung mit anderen jungen katholischen Männern in Österreich erstmals auf dort heimische Pfadfinder. Diese Begegnung und deren Lebensweise beeindruckten die jungen Deutschen so sehr, dass sie gleich nach der Rückkehr zuhause mit dem Aufbau einer Pfadfinderbewegung begannen. Walter Casott wurde Reichsfeldmeister und 1933, im Jahr der Machtübernahme Hitlers, Bundesvorsitzender der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG), die zu dieser Zeit etwa 13.000 Mitglieder in 310 Stämmen zählte. Diese Zahlen wuchsen zunächst weiter, obwohl die Nationalsozialisten diese Konkurrenz zu ihrer Jugendorganisation zu verdrängen versuchten, 1934 Kluft, Abzeichen und Banner verboten, bis sie schließlich die DPSG 1938 endgültig auflösten.
Walter Casott bewies in diesen schwierigen fünf Jahren durchaus Selbstbewusstsein und Mut. So reagierte er auf das Verbot, eine Kluft zu tragen, als Feldmeister der Erzdiözese Köln am 10.2.1934 mit einem Rundschreiben. Darin rief er seine Pfadfinder zu Treue und unverbrüchlichem Zusammenhalt auf und dazu, die geplanten Treffen, Schulungstage und Geländespiele unbeirrt durchzuführen und sich weder trennen noch verbieten zu lassen. Daraufhin wurde er zweimal im Düsseldorfer Polizeipräsidium verhört und als Feldmeister abgesetzt.
Werner Casott verstarb am 31.8.1992.