Burg Raesfeld
Im Ort Raesfeld befindet sich eine Schlossanlage, die in den 1930er Jahren "Bundesburg" des Bundes Neudeutschland war.
Um 1117 wird erstmals eine Turmhügelburg in Raesfeld im westlichen Münsterland erwähnt. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Burg bzw. das Schloss mehrfach neu aufgebaut und renoviert, bis es im Laufe des 18. Jahrhunderts zur Ruine verfiel.
Im Jahre 1822 erwarb der Freiherr von Landsberg-Velen das Schloss und richtete später auf diesem eine Landwirtschaft ein. 1930 pachtete dann der katholische Schülerbund "Neudeutschland" die Anlage und machte sie zu seiner Bundesburg. 1942 wiederum erwarb der "Handwerkerverein Raesfeld e. V." das Schloss, das im Frühjahr 1945 Hauptverbandsplatz der nahen Niederrheinfront wurde. Granaten und Bomben beschädigten die ohnehin an Zerfall leidende Schlossanlage erneut. In der Not der ersten Nachkriegsjahre fanden auf dem Schloss Ostvertriebene und vier Schulklassen der Raesfelder Volksschule eine Notunterkunft.
Durch seinen neuen Besitzer, die Akademie des nordrhein-westfälischen Handwerks, erhielt das Schloss in den fünfziger und achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts auch ein neues Antlitz. Seit 1984 kann die Akademie über die Vorburg, das ehemalige Ökonomiegebäude der Schlossanlage verfügen. Den im Jahre 2001 restaurierten "Sterndeuterturm" nutzt die Akademie als Kompetenz-, Informations- und Beratungszentrum.