Roter Frontkämpferbund (RFB)
Der Rote Frontkämpferbund wurde 1924 mit Beschluss der KPD-Führung als kommunistische Wehrorganisation gegründet. Er stand in Konkurrenz zu den paramilitärischen Organisationen der NSDAP (SA), der Nationalistisch-Konservativen Rechten (Stahlhelm) und der Sozialdemokraten (Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold). Die Mitgliederzahlen des RFB stiegen von 15.000 (1925) auf über 100.000 (1928), circa die Hälfte der Mitglieder war in der KPD organisiert. Die Mitglieder des RFB trugen einheitliche Uniformen und traten bei Demonstrationen meist in militärisch formierten Marschkolonnen auf, deren Schalmeienkapellen weithin vernehmbar waren. Der Gruß des RFB war die erhobene Faust und die Worte "Rot Front". Als paramilitärischer Kampfbund war der RFB zunehmend in blutige Straßenkämpfe mit den Nationalsozialisten verwickelt. Auch in Köln waren Todesopfer zu beklagen. 1929 wurde der Bund anlässlich des "Blutmais" in Berlin (Ausschreitungen zwischen Polizei und KPD-Anhängern nach den traditionellen Maikundgebungen der Arbeiterschaft mit über 30 Todesopfern), im gesamten Reich verboten, jedoch illegal weitergeführt. Daneben existierten legale Ersatzorganisationen wie Arbeiterwehren, Kampfbund gegen den Faschismus und Selbstschutzstaffeln. Nach der Machtübernahme wurde der Rotfrontkämpferbund besonders intensiv verfolgt und rasch zerschlagen.