Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
Die SPD wurde 1875 als Zusammenschluss aus dem Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein und der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei zunächst als Sozialistische Arbeiterpartei gegründet und nahm 1890 ihren heutigen Namen an. Damit verfügte Deutschland im Unterschied zu anderen europäischen Ländern über eine einheitliche sozialistische Partei. Programmatisch stand die SAP in grundsätzlicher Opposition zum politischen System des Deutschen Kaiserreichs und wurde entsprechend als "Reichsfeind" deklariert sowie zwischenzeitlich verboten ("Sozialistengesetz").
Wurde innerparteilich zunächst ein strenger Marxismus vertreten (Erfurter Programm von 1891), setzte sich im Laufe der Zeit der sozialreformerisch orientierte Parteiflügel im Rahmen harter Parteikämpfe immer weiter durch. Unbeschadet solcher Auseinandersetzungen wuchs die SPD schnell zur mit Abstand mitgliederstärksten deutschen Partei und stellte 1912 erstmals die größte Reichstagsfraktion.
Während des Ersten Weltkriegs spalteten sich in Zeiten des so genannten "Burgfriedens" der "Spartakusbund" um Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht sowie die Unabhängigen Sozialdemokraten (USPD) von der Mutterpartei ab.
Nach 1918 übernahm die SPD eine zentrale Rolle bei der Errichtung der Weimarer Republik, die vom SPD-Mitglied Philipp Scheidemann ausgerufen wurde, mit Friedreich Ebert einen sozialdemokratischen Reichspräsidenten hatte und während deren kurzer Existenz die SPD mehrere Reichskanzler stellte. Dennoch war Politik wie Haltung der Partei während dieser Zeit nicht in allen Fragen glücklich.
Nach der Machtübernahme war die SPD die einzige Reichstagsfraktion - die KPD war bereits verboten -, die im März 1933 im Reichstag gegen das "Ermächtigungsgesetz" stimmte, das Hitler nahezu unumschränkte Vollmachten gewährte. Am 22. Juni 1933 wurde auch die SPD verboten, zahlreiche ihrer Mitglieder vom NS-Regime verfolgt.