Freie Volksbühne
Im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts entstand im Deutschen Kaiserreich die Volksbühnenbewegung, die auch den weniger privilegierte Schichten, insbesondere den Arbeitern, den Zugang zur Theaterkultur eröffnen wollte nach der Maxime: „Die Kunst dem Volke!“. In der neuartigen Form der Besucherorganisation wurde den Mitgliedern der Besuch von Theateraufführungen und anderen Kulturangeboten zu sehr günstigen Preisen ermöglicht.
Nach dem Ersten Weltkrieg erhielt die Volksbühnenbewegung in Berlin und vielen anderen Städten großen Auftrieb, so auch in Köln, wo nach einigen Vorläufern am 23.4.1922 der „Freie Volksbühne Köln e.V.“ gegründet wurde. Der Verein hatte damals etwa 17.000, ja bis zu 20.000 Mitglieder und bot ihnen neben Pflichtvorstellungen bei den Städtischen Bühnen oder gelegentlich auch Filmen Aufführungen in eigener Inszenierung, zeitweise im eigenen Haus in der Apostelnstraße. Zu sehen waren z.B. Werke von Shakespeare, Molière, Schiller, Kleist, Hauptmann und Brecht und auch avantgardistisches Theater.