Gustav Heinemann
Gustav Walter Heinemann wurde am 23. Juli 1900 in Schwelm/Westfalen geboren. Während des Ersten Weltkriegs war Heinemann Soldat und engagierte sich nach Kriegsende in Studentengruppen der Deutschen Demokratischen Partei (DDP). 1926 wurde er Rechtsanwalt in Essen. Von 1933 bis 1939 war er Dozent für Berg- und Wirtschaftsrecht an der Universität Köln und von 1936 bis 1949 Bergwerksdirektor bei den Rheinischen Stahlwerken in Essen. Seit 1934 war Heinemann Mitglied bei dem evangelischen oppositionellen Zusammenschluss Bekennende Kirche.
Nach dem Krieg begründete Heinemann die CDU in Essen und wurde Bürgermeister von Essen. Im ersten Kabinett Konrad Adenauers wurde der Pazifist Heinemann Bundesinnenminister, trat aber bereits 1950 zurück, als Adenauer die Wiederbewaffnung beschloss. 1952 trat er aus der CDU aus und wurde 1957 Mitglied der SPD. 1966 wurde er Bundesjustizminister und setzte sich gegen die Verjährungsfrist bei Mord, vor allem hinsichtlich von NS-Verbrechen ein. 1969 wurde Heinemann zum Bundespräsidenten gewählt, der er bis 1974 blieb.
Gustav Heinemann starb am 7. Juli 1976 in Essen.