Arnold Dannenmann

 

Arnold Dannenmann wurde am 4. Januar 1907 in Faurndau bei Göppingen (Baden-Württemberg) geboren. Nach dem Abitur 1925 studierte er Philologie und Theologie in München, Marburg, Greifswald und Tübingen. Nach der Ordination 1931 durch die Evangelische Landeskirche in Württemberg wurde Dannenmann als Vikar zum Evangelischen Jungmännerwerk nach Kassel geschickt und nahm seinen Dienst als Reichsjugendwart der Evangelischen Jungmännerbünde Deutschlands auf. Zu seinem Auftrag gehörte die Arbeit mit den 14- bis 18-jährigen Jugendlichen im Gesamtverband des CVJM (Christlicher Verein Junger Menschen). Im Dezember 1932 wurde Dannenmann Leiter des ostdeutschen Evangelischen Jungmännerwerks der Kirche der Altpreußischen Union mit Sitz in Berlin, im Mai 1933 übernahm er die Verantwortun g für die CVJM-Zeitschrift "Der junge Tag". Seit 1934 war er zudem Mitglied des Weltkomitees des YMCA (Young Men's Christian Association) in Genf.

Dannenmann, Mitglied der den Nationalsozialisten nahe stehenden Deutschen Christen, übernahm das Amt des Sprechers für die gesamte Evangelische Jugend Deutschlands bei den Verhandlungen mit der damaligen Regierung. 1933 war er Herausgeber des Buches "Jugend bekennt sich zu Christus und Nationalsozialismus", zu dem u.a. auch Reichswart Erich Stange einen Beitrag lieferte. Als im Dezember 1933 die evangelische Jugend in die Hitlerjugend eingegliedert wurde, wendete sich das Jugendwerk gegen die Vereinnahmung und ging damit in Opposition. Arold Dannenmann selbst verweigerte sich der Aufforderung des Reichsbischofs Ludwig Müller, Reichsjugendpfarrer zu werden.

1936 legte er das zweite theologische Examen ab und war weiterhin beurlaubter Pfarrer der Evangelischen Landeskirche von Württemberg. 1940 trat er die Stelle als Erster Standortpfarrer an der Alten Garnisonskirche in Berlin an.

Nach dem Krieg war Arnold Dannenmann an der Gründung vieler Gremien, die sich mit Jugend- und Jugendsozialfragen beschäftigten, beteiligt. Zeitweilig war er auch deren erster Vorsitzender, so bei der Bundesarbeitsgemeinschaft Jugendaufbauwerk ebenso wie beim Deutschen Bundesjugendring. Er gründete 1946 den Kreuz-Verlag und baute maßgeblich das Zeitschriftenwesen für die evangelische Jugendarbeit nach dem Zweiten Weltkrieg mit auf.

1947 gründete er zusammen mit einem kleinen Kreis engagierter Christen das Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands (CJD), um den vom Krieg orientierungslos gewordenen jungen Menschen eine Chance zum Neubeginn zu bieten. Dannenmarde der erste Präsident. 1949 wurde das "Stammjugenddorf" im alten Grafenschloss Kaltenstein in Vaihingen an der Enz gegründet, das heute als CJD Jugenddorf Schloss Kaltenstein die älteste noch existierende Einrichtung des CJD ist.

1960 kam Dannenmanns erste Frau Käthe bei einem Autounfall ums Leben, er selbst wurde schwer verletzt. Während seines Krankenlagers legte er alle Ehrenämter nieder und widmete sich in den folgenden Jahren vor allem der Leitung und Weiterentwicklung des CJD. 1985 - das Werk zählte inzwischen über 100 Einrichtungen - legte Dannenmann das Präsidentenamt nieder. Bis zu seinem Tode am 1. März 1993 blieb er Ehrenpräsident des von ihm gegründeten Jugend- Bildungs- und Sozialwerkes.