Hachschara

Hachschara bedeutet im Hebräischen „Vorbereitung, Tauglichmachung“ und bezeichnete in der jüdischen Jugendbewegung Ausbildungsprogramme für junge Menschen, die sich dem Zionismus verschrieben und nach Palästina auswandern wollten. Meistens wurden sie auf dem Lande auf Lehrgütern in Tätigkeiten und Berufen in der Haus- und Landwirtschaft, in Gartenbau und Handwerk eingeführt, die sie später beim Aufbau eines Gemeinwesens oder Kibbuz benötigen würden. Bald kamen aber auch Unterweisungen in modernem Hebräisch, dem Iwrit, in jüdischen Traditionen, Festen, in Literatur und Geschichte hinzu, um bei den jungen Siedlern auch eine gemeinsame kulturelle Identität herauszubilden.

Besonders in den 1920er und 1930er hatte die Hachschara für jüdische Ausreisewillige große Anziehungskraft, die sich noch sehr verstärkte nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten, als sich hier für viele junge Juden die letzte Möglichkeit bot, überhaupt einen Beruf zu erlernen. So entstanden innerhalb des deutschen Reichs mindestens 32 Hachschara- Lehrstätten, wo sich beispielsweise im Jahr 1934 etwa 3.500 Menschen ausbilden ließen. Dieser Weg wurde aber im Jahr 1941 auch versperrt, als die Hachschara entweder aufgelöst oder in Zwangsarbeitslager für jüdische Jugendliche umgewandelt wurden.