Ravensbrück (Konzentrationslager)
Das KZ Ravensbrück war ein deutsches Konzentrationslager im damaligen brandenburgischen Landkreis Templin/Uckermark. Es gilt als das größte Frauenkonzentrationslager Deutschlands.
Das Lager wurde 1938 vom SS-Führer Heinrich Himmler zunächst als reines Frauenlager gegründet, später entstand ein kleines Männerlager und in unmittelbarer Nähe ein "Jugendschutzlager" für Mädchen. Ravensbrück hatte bis zu 70 Außenlager, in denen durch Häftlinge Sklavenarbeit verrichtet werden musste. Diese Außenlager waren über einen Bereich von der Ostsee bis nach Bayern verteilt.
Die Insassen in Ravensbrück litten unermesslich. Sie lebten unter unmenschlichen Bedingungen, Tausende wurden erschossen, erwürgt, vergast, lebendig begraben, oder arbeiteten sich zu Tode. Einige starben in so genannten medizinischen Experimenten. Alle Insassen, einschließlich der kleinen Kinder, mussten schwere Arbeit verrichten, die allgemein zum Tod führte. Die Frauen wurden gezwungen, z.B. für die Firma Siemens AG Teile für die V-2 Raketen zu bauen.
Ravensbrück hatte ab dem Winter 1944/45 eine Gaskammer und ein Krematorium. Ende 1944 wurde im Zentrum des Konzentrationslagers ein Richtplatz angelegt. Mit der schnellen Annäherung der Roten Armee im Frühjahr 1945 entschied die SS, möglichst viele Gefangene zu töten, um zu vermeiden, dass diese später bezeugen konnten, was im Lager geschehen war.
Als russische Truppen Ende April nur noch Stunden entfernt waren, wurden die Frauen, die noch gehen konnten, von der SS gezwungen, das Lager zu räumen. Weniger als 2.000 unterernährte und kranke Frauen und 300 Männer befanden sich noch im Lager, als es von der Roten Armee am 30. April 1945 befreit wurde. Die Überlebenden des Todesmarsches wurden in den folgenden Stunden durch eine russische Aufklärungseinheit befreit.
Bis zur Befreiung wurden Zehntausende Frauen und Kinder ermordet. Eine grobe, methodisch sehr fragwürdige britische Schätzung von 1946 gab 91.000 in Ravensbrück verstorbener, ermordeter und vergaster Frauen an, was sich als stark überhöht erweisen sollte. Die neuere Forschung geht, wenngleich sehr umstritten, auf verbesserter Quellengrundlage von mindestens 25.000 und höchstens 40.000 Opfern aus. In dieser Zahl sind die Opfer der Todesmärsche nicht inbegriffen.
Auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers befindet sich heute eine Gedenkstätte.