Collegium Leoninum (Bonn)
Das Collegium Leoninum war das Theologenkonvikt des Bistums Aachen. Es wurde im Jahre 1903 eröffnet. Betrieben durch verschiedene Bistümer, wurden hier bis zum Jahre 1998 Theologiestudenten zu Priestern ausgebildet.
Ungefähr 100 Priesteramtskandidaten des Bistums konnten während ihrer Studienzeit an der Universität Bonn im Leoninum wohnen. Während der ersten beiden Ausbildungsjahre absolvieren die Priesteramtskandidaten neben dem fachtheoretischen Grundstudium an der Universität auch eine geistliche und pastorale Ausbildung. Gesangsschulung, Stimmbildung und Einführung in die Gesprächsführung gehörten ebenfalls zum Ausbildungsprogramm. Daneben war ein sechswöchiges Praktikum in einer sozialen Einrichtung zu absolvieren. Die fachtheoretische Ausbildung endete nach zwei Jahren mit dem Vordiplom.
Im dritten Ausbildungsjahr absolvierten die Priesteramtskandidaten ihr Freisemester. Sie studierten während dieser Zeit an einer anderen Hochschule und wohnten privat. Sie sollten die im Konvikt eingeübte geistliche Lebensform selbstständig fortführen und einen angemessenen, einfachen und ordentlichen Lebensstil pflegen lernen.
Das vierte und fünfte Ausbildungsjahr wohnten die Priesteramtskandidaten dann wieder im Konvikt und setzten ihr Studium an der Universität Bonn fort. In dieser Zeit sollte der tägliche Vollzug des Stundengebets und der tägliche Besuch der Heiligen Messe sowie der regelmäßige Empfang des Bußsakraments zum wesentlichen Lebensbestandteil werden und die persönliche Entscheidung zur Christusnachfolge in Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam gefestigt werden. Das fachtheoretische Studium endete nach dem zehnten Semester mit dem Diplom.
Im Jahr 1998 wurde das Collegium Leoninum durch das Bistum Aachen aufgegeben und das Theologenkonvikt in das „Paulushaus" in der Bonner Südstadt verlegt. Im Collegium Leoninum befinden sich seitdem und nach einem entsprechenden Umbau ein Altenwohnheim und ein Hotel sowie ein nach Papst Leo XIII. benanntes Restaurant Leo's Bistro.