"Totaler Krieg"
Der „totale Krieg" war ein nationalsozialistisches Schlagwort, das nach der Kriegswende 1942/1943 die „totale Mobilisierung" (Hitler) aller materieller und personeller Ressourcen bedeutete. Jeder, auch die Zivilbevölkerung sollte nun komplett für den nationalsozialistischen Angriffskrieg herangezogen werden. Schon 1935 hatte Ludendorff vom „totalen Krieg" eines ganzen Volkes gesprochen.
Öffentlich ausgerufen wurde der totale Krieg am 18.2.1943 in einer Rede des Propagandaministers Joseph Goebbels im Berliner Sportpalast. Vor einem ausgewählten Publikum stellte er die rhetorische Frage „Wollt ihr den totalen Krieg?", worauf die Masse mit einem frenetischen „Ja!" antwortete.
Im Juli 1944 wurde Goebbels zum Reichsbevollmächtigten für den totalen Kriegseinsatz ernannt. Die Kriegsmaßnahmen griffen in dieser Phase des Krieges in alle gesellschaftlichen Bereiche ein: Für Männer und Frauen wurde die Arbeitspflicht eingeführt, immer mehr Zwangsarbeiter wurden aus den besetzten Gebieten ins Reich verschleppt und der Volkssturm wurde mit Männern und Jungen zwischen 16 bis 60 Jahren gebildet. Deserteure und „Wehrkraftzersetzer" wurden streng bestraft und die Bevölkerung zum bedingungslosen Widerstand gegen die Alliierten aufgerufen.
Durch den totalen Krieg wurde der Krieg verlängert und zahllose weitere Menschen sinnlos geopfert.