Katholische Arbeiterbewegung (KAB)
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts gab es Bestrebungen, der Interessenvertretung der katholischen Arbeiterschaft einen organisatorischen Rahmen zu geben. Gegen Ende des Jahrhunderts wurden daher Arbeitervereine gegründet, die dazu beitragen sollten, die atheistischen Einstellungen der sozialistischen Organisationen abzuwehren und somit die katholischen Arbeiter der Kirche zu erhalten. Gleichzeitig war es Ziel dieser Vereine, die kulturelle, soziale und politische Emanzipation der katholischen Arbeiterschaft zu fördern. Organisatorisch folgten die Vereine dem Pfarrsystem; an ihrer Spitze stand ein geistlicher Präses.
1914 gehörte bereits jeder dritte katholische Arbeiter einem solchen Verein an. Der größte und kirchlich wie politisch einflussreichste Regionalverband, in dem sich die örtlichen Vereine zusammenschlossen, war der 1903 gegründete Verband katholischer Arbeiter- und Knappenvereine Westdeutschlands, der seinen Sitz zunächst in Mönchengladbach, später in Köln hatte. Der Verband, der das Rheinland und Westfalen umfasste, zählte rund 220.000 Mitglieder. 1911 wurde ein Kartellverband, 1927 dann ein Reichsverband der katholischen Arbeitervereine ins Leben gerufen, in dem 1933 fast 535.000 Mitglieder organisiert waren und der als Katholische Arbeiterbewegung (KAB) bezeichnet wurde.
Nach dem 30. Januar 1933 wurde die KAB zu einem Zentrum katholischen Widerstands und bildete schließlich bis in die Kriegszeit hinein die letzte oppositionelle Organisation der katholischen Arbeiterschaft in Deutschland.
Seit 1968 führt die KAB den offiziellen Namen Katholische Arbeitnehmerbewegung.