Passierschein
Der Passierschein ist eine behördliche Reisegenehmigung, die die Ein- und Durchreise durch ein bestimmtes Territorium erlaubt. So benötigten Bürger der besetzten alliierten Zonen nach dem 1. Weltkrieg einen Passierschein, um in eine andere Besatzungszone oder das unbesetzte Deutschland zu fahren. Auch im 2. Weltkrieg war die individuelle Freizügigkeit stark eingeschränkt und waren Reisegenehmigungen erforderlich.
Im Zweiten Weltkrieg erhielt der Passierschein eine zusätzliche Bedeutung. Als Propagandaflugblatt, das die Soldaten offen zum Überlaufen aufforderte, wurde der P. von allen kriegführenden Mächten erfolgreich eingesetzt. Er war wie ein offizielles Dokument gestaltet, mehrheitlich mit Dienstsiegeln oder Unterschriften der Befehlshaber versehen und sicherte dem Überläufer gute Behandlung, Verpflegung sowie baldige Rückkehr in die Heimat zu.