Schalmai

Die Schalmei ist ein Holzblasinstrument mit Doppelrohrblatt und konisch gebohrter Röhre. Meist besitzt sie sieben vorderständige Grifflöcher, ein Daumenloch kann ebenfalls vorhanden sein. Der Klang der Schalmei ist sehr laut, scharf und vor allem in tiefer Lage nasal.

Dieses Holzblasinstrument hat orientalische Vorläufer und taucht in Europa seit dem Mittelalter auf. Kaiser Wilhelm II. beanspruchte für sich das Recht der „Alleinnutzung" der Schalmei weshalb der Verkauf der Instrumente in dieser Zeit vorerst gestoppt wurde. Dennoch entwickelten sich um ca. 1913 die ersten Schalmeiengruppen. In den zwanziger Jahren war die Schalmai schwerpunktmäßig bei Turnvereinen, Radfahrerclubs und kommunistischen Verbänden zu hören. Letzteres führte dazu, dass sie ab 1933 von den Nationalsozialisten verboten und zerstört wurde. Erst nach 1945 wurden wieder Schalmaien gebaut. Es entstanden neue Kapellen, vor allem in der DDR, die die Tradition der Arbeiterkultur aufgriffen.