Völkischer Beobachter
Der Völkische Beobachter (VB) war die Parteizeitung der NSDAP, nach deren Machtübernahme 1933 faktisch das Presseorgan für offizielle Mitteilungen der Regierung und ideologische Massenlenkung.
Noch im Jahr ihrer Gründung hatte die NSDAP Ende 1920 das frühere Vorstadtblatt „Münchner Beobachter“ erworben, um ihre Mitglieder über Parteiveranstaltungen zu informieren, ihre völkisch-rassistische Weltanschauung und politischen Zielvorstellungen zu verbreiten. Der VB trug den bezeichnenden Untertitel „Kampfblatt der national-sozialistischen Bewegung Großdeutschlands“ und präsentierte sich als Massenblatt in Schwarz-Rot-Druck und übergroßem Format.
In grobem, aggressiven Stil, primitiver Sprache und verzerrenden Illustrationen hetzte und pöbelte der VB gegen das „internationale Judentum“, die parlamentarische Demokratie und den Weimarer Staat und scheute dabei nicht vor Verleumdungen und Lügen zurück. Dafür fand sich aber eine rasant wachsende Leserschaft: nach vorübergehendem Verbot wegen des Hitler-Putsches erschien der VB 1925 zunächst in 4000 Exemplaren und steigerte seine Auflage unter Hauptschriftleiter Alfred Rosenberg auf 126.000 im Jahr 1932 bis auf 1,7 Millionen in 1944.