Luftschlacht um England
Nachdem das nationalsozialistische Deutschland am 1.September 1939 mit dem Überfall auf Polen den Zweiten Weltkrieg ausgelöst und es innerhalb weniger Wochen unterworfen, im März/April 1940 Dänemark und Norwegen besetzt hatte und gleich darauf, vom 10. Mai 1940 an auf dem Westfeldzug durch Belgien, die Niederlande und Luxemburg von Sieg zu Sieg bis nach Paris gestürmt war und Frankreich am 22.Juni 1940 zur Kapitulation gezwungen hatte, geriet Großbritannien ins Visier.
Die Invasion der Insel wurde unter dem Decknamen „Unternehmen Seelöwe“ geplant und sollte durch die deutsche Luftwaffe vorbereitet werden, indem diese die Jagdabwehr der Royal Air Force (RAF) ausschaltete, die Luftherrschaft errang und dadurch sichere Voraussetzungen für Landung und Einmarsch schuf. Nachdem zunächst ab Juli zunächst meist nur Schiffskonvois im Ärmelkanal beschossen wurden, begann die eigentliche Luftschlacht um England ab dem 13.8.1940 mit gezielten Angriffen auf vorwiegend in Südengland angesiedelte Fliegerhorste, Rüstungsfabriken u.a. Stützpunkte der RAF, um die Infrastruktur der britischen Luftabwehr außer Gefecht zu setzen.
Doch die deutsche Siegesgewissheit wurde erstmals und herbe enttäuscht durch schwerste Verluste an Piloten und Maschinen; die Großangriffe wurden Mitte September abgebrochen, die eigentliche Zielsetzung aufgegeben. Stattdessen wurden Nachtangriffe auf London und andere Industriestädte geflogen, um die britische Wirtschaftskraft, aber auch den Widerstandswillen der Zivilbevölkerung zu schwächen, - ebenfalls ohne Erfolg, ganz im Gegenteil.
Den verheerendsten Angriff musste die Stadt Coventry erleben, die in der Nacht zum 15. November 1940 von 500 Bombern nahezu vollständig in Schutt und Asche gelegt wurde.
Bis die Luftschlacht um England Ende Mai 1941 wegen des bevorstehenden Angriffs der Sowjetunion endgültig aufgegeben wurde, hatten schätzungsweise 40.000 Zivilisten ihr Leben verloren und 52.000 schwerste Verletzungen und Verstümmelungen erlitten. Die deutsche Luftwaffe war stark geschwächt durch den Verlust von 2.265 Flugzeugen, weitere 867 waren stark beschädigt, etwa 2.000 ihrer Piloten waren gefallen, an die 2.600 vermisst oder in Gefangenschaft.