August Dillgardt
August Dillgardt, kurz Just genannt, wurde am 8.4.1889 im saarländischen Elversberg geboren und war von Beruf Betriebsingenieur. Er trat 1928 in die NSDAP und die SS ein und stieg nach der Machtergreifung schnell in der Lokalpolitik auf, vom Beigeordneten in Essen (Juni 1933) zum Bürgermeister von Duisburg (ab Januar 1935) bis zum Oberbürgermeister von Essen (Mai 1937 bis April 1945). Im April 1939 wurde er SS-Oberführer und war Träger mehrerer Auszeichnungen wie EK1, EK2, dem Totenkopfring der SS und dem Goldenen Parteiabzeichen. Gleichzeitig spielte Just Dillgardt eine führende Rolle in der Wirtschaft, u.a. als kommissarischer Verbandsdirektor des Siedlungsverbandes Ruhrkohlenbezirk , als Leiter der Reichsgruppe Energiewirtschaft in Berlin, als Aufsichtsratsmitglied der Demag AG in Duisburg, der Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerke AG, der Rheinischen Heimstätte GmbH und der Ruhrgas AG in Essen und koordiniere die deutsche Übernahme der polnischen Energiewirschaft. Immerhin hat er, anders als viele seiner Amtskollegen bei Kriegsende, die Stadt Essen am 11.4.1945 kampflos an die anrückenden US-Truppen übergeben, und ihr damit sinnlose Zerstörungen erspart. Er wurde verhaftet und später zu 28 Monaten Haft verurteilt. Sein Nachfolger im Amt des Oberbürgermeisters von Essen wurde der spätere Bundespräsident Gustav Heinemann. Just Dillgardt starb am 14.9.1960 in Essen.