Nationalpolitische Erziehungsanstalten (NPEA)
Die Nationalpolitische Erziehungsanstalt (Napola) war Teil eines Versuchs der Nationalsozialisten, ein nationalsozialistisches Schulwesen einzurichten. Seit 1933 existierten diese achtklassigen Internatsschulen, die mit der Hochschulreife abgeschlossen wurden.
Der Schultyp unterstand dem Reichserziehungsministerium unter Bernhard Rust und breitete sich im Gegensatz zu anderen nationalsozialistischen Schultypen rasch aus. Ab 1938, mit dem Anschluss Österreichs, entstanden auch in Österreich Napolas und ab 1940 in anderen besetzten oder annektierten Ländern in Europa.
1941 wurden etwa 6000 Schüler in Napolas unterrichtet. Drei Schulen waren für Mädchen vorgesehen. 1944 gab es 35 Napolas. Die Schulen hatten den Anspruch, nationalsozialistische Eliten heranzubilden.
Wer in die Schulen aufgenommen werden wollte, musste vor allem sportliche Talente, aber auch schulische Leistungen vorweisen können. Die Eltern der Kinder mussten treue Nazis sein. Das "Rasse- und Siedlungshauptamt" der Schutzstaffel (SS) überprüfte die Schüler, ob sie den rassistischen Kriterien der Nazis entsprachen.
Die Lehrpläne der Napolas waren denen staatlicher höherer Schulen ähnlich; einige Schulen entsprachen einem humanistischen Gymnasium. Zum Unterricht gehörte neben Sport auch eine vormilitärische Ausbildung. Wenn die Schüler die Schulausbildung abgeschlossen hatten, konnten sie ihren Beruf frei auswählen. Erst Ende 1944 befahl Hitler, Offiziere in den Eliteschulen auszubilden.
Der Zweck der Napola war es, eine Führungselite auszubilden, die Adolf Hitler und dem NS-System bedingungslosen Gehorsam leisteten.