Westdeutscher Beobachter
Der "Westdeutsche Beobachter" wurde am 10. Mai 1925 als Wochenzeitschrift der NSDAP im Gau Köln-Aachen unter der Schriftleitung Peter Winkelnkempers gegründet und erschien seit dem 1. September 1930 täglich.
In der Weimarer Republik machte das Batt durch seinen radikalen Antisemitismus und Antirepublikanismus von sich reden. Es brachte monatelange Hetzkampagnen gegen lokale jüdische Unternehmer, Politiker und Kulturschaffende. Die Zeitschrift wurde wegen "Beschimpfung der Republik", "Aufrufung zum Klassenhass" und "Erregung öffentlichen Ärgernisses" häufig verboten bzw. einzelne Nummern eingezogen. Doch konnte der "Westdeutsche Beobachter" mit seinem populistischen Sensationsjournalismus die Auflage in den späten Jahren der Republik kontinuierlich steigern.
Mit der Machtübernahme 1933 stieg das Blatt, dessen Verlag zunächst im Filzengraben 2-4 untergebracht war, zum offiziellen Organ auf. Anfang März beschlagnahmten SA- und SS-Leute das geräumige Verlagshaus der sozialdemokratischen "Rheinischen Zeitung" im Deutzer Druckhaus, wo fortan der "Westdeutsche Beobachter" verlegt wurde. Auf den dreistöckigen wuchtigen Turm in der Südwestecke wurde ein zusätzliches Geschoß gesetzt und in die gemauerten Ornamente Hakenkreuzelemente integriert.
Die Zeitung ist wegen ihrer offiziellen Verlautbarungen, ihrer Propagandamethoden und ihren Informationen zu lokalen Ereignissen aus der NS-Perspektive eine zentrale Quelle zur Kölner Stadtgeschichte im Nationalsozialismus.