Kampfzeit der NSDAP
Mit diesem Begriff wurden die Anfänge und der Aufstieg der NSDAP von ihrer Gründung 1919/20 bis zur Machtergreifung im Januar 1933 mystifizierend umschrieben als eine legendäre Epoche der schweren, verlustreichen Kämpfe um die politische Durchsetzung als Partei, auch als eine Zeit der Unterdrückung, der wirtschaftlichen Entbehrungen und der hinterhältigen Verleumdungen, mit dem (allerdings kläglich gescheiterten) Hitler-Putsch von 1923 als Höhepunkt.
Besonders heroisiert wurden die sogenannten „alten Kämpfer“, also die aktiven Parteimitglieder dieser frühen Jahre, die bei ersten Propagandamärschen, Straßenkämpfen, Saalschlachten usw. dabei gewesen waren. Der NS-Propaganda zufolge hatten all die Widrigkeiten und Auseinandersetzungen mit ideologischen Gegnern sie erst recht zu einer festen und furchtlosen Kampfgemeinschaft zusammengeschweißt, sodass sie nur umso unerschütterlicher an den Sieg ihrer Bewegung und ihren Führer Adolf Hitler glaubten und dafür zu jedem Opfer bereit waren. Nach der Machtergreifung wurde für alle „Volksgenossen“ das Datum des Parteieintritts ein wichtiges Kriterium für den sozialen Aufstieg, ein spätes verlieh den Makel des Mitläufers, wogegen „alte Kämpfer“ ungeachtet ihrer Qualifikationen die meisten wirtschaftlichen und politischen Führungspositionen übernahmen.