Friedrich II.
Friedrich II. von Preußen, genannt „der Große“, wurde am 24.1.1712 in Berlin geboren und 1740 zum König gekrönt. Er war, wenn auch voller Widersprüche, ein Vertreter des aufgeklärten Absolutismus, und bezeichnete sich selbst als „ersten Bürger des Staates“. Gleich zu Anfang schaffte er die Folter ab und führte die Pressefreiheit ein. Religiöse Toleranz und Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Industrien und landwirtschaftlichen Anbaumethoden, musische und künstlerische Neigungen sowie seine Freundschaft mit Voltaire, Verbesserungen im Rechts- und Volksschulwesen prägten die eine Seite seiner 46jährigen Regentschaft.
Doch den Beinamen „der Große“ und seine Glorifizierung als harter, unbesiegbarer Feldherr und Vorbild für deutsche Disziplin, Durchhaltevermögen und Vaterlandstreue trugen ihm seine militärischen Erfolge ein, insbesondere über Österreich in den drei Schlesischen Kriegen 1740-1763. Damit stieg Preußen zur fünften Großmacht in Europa auf. Am 17.8.1786 verstarb Friedrich II auf Schloss Sanssouci bei Potsdam.
Seitdem wurde sein Leben „… immer wieder zum Bezugspunkt für politische Interessen: Im Vormärz sahen Liberale in ihm den aufgeklärten Herrscher, Konservative hingegen die Verkörperung preußischer Tugenden. Im Kaiserreich stieg er zum deutschen Nationalidol auf, in der Weimarer Republik galt er als Vertreter alter Werte und fester Ordnung. Im Zweiten Weltkrieg stilisierte ihn die Propaganda zum unbeugsamen Schlachtensieger. Nach 1945 wurde der Preußenkönig in der Bundesrepublik und der DDR als Kriegstreiber verdammt. Später weckten dann seine intellektuellen und künstlerischen Qualitäten das öffentliche Interesse.“