Das Gefängnis Wittlich
Das Gefängnis Wittlich diente zur Inhaftierung erwachsener und jugendlicher Strafgefangener. In der NS-Zeit saßen dort auch politisch und rassistisch verfolgte Personen ein.
Das Gefängnis in Wittlich wurde im Jahr 1902 erbaut. Neben einem Trakt für männliche Gefangene wurde auch ein Frauentrakt eingerichtet. 1912 wurde das "Königliche Weiber-Gefängnis" in ein Jugendgefändnis umgewandelt - der ersten Einrichtung dieser Art in Deutschland. Jugendliche Straftäter aus der gesamten Rheinprovinz zwischen 14 und 21 Jahren wurden hier inhaftiert.
Während der NS-Zeit diente der Männertrakt neben der Unterbringung von Strafgefangenen auch zur Internierung von politischen Häftlingen, ab 1941 vor allem aus dem besetzen Frankreich, den Niederlanden, Luxemburg und Belgien. Einige dieser Häftlinge wurden zum Tode verurteilt. Es ist jedoch unklar, ob in Wittlich Exekutionen stattgefunden haben. Zwangssterilisationen von Häftlingen, die als "schwachsinnig" abgestuft wurden, wurden in Wittlich in umfangreichem Maße durchgeführt.
Nach dem Krieg diente das Gefängnis weiterhin als Haftanstalt. Mit rund 380 Mitarbeitern ist es einer der größten Arbeitgeber der Region. Im Jahr 2005 wurde mit Neubauarbeiten begonnen. Mit der Fertigstellung im Jahr 2008 wird die Haftanstalt mit über 1000 Haftplätzen das größte Gefängnis in Rheinland-Pfalz sein.