Bomber Command
Nach den desaströsen Erfahrungen im Ersten Weltkrieg zu Lande und zu Wasser schien für zukünftige Kriege der Aufbau einer Bombenstreitmacht insbesondere gegen Deutschland schnellere Erfolge zu versprechen. So entstand in England 1936 das ‚bomber command‘. Es hatte den Oberbefehl über die Bomberflotte der britischen Royal Air Force (RAF), die ihrerseits auch mit diesem Namen bezeichnet wurde, und war somit für die Strategie, Planung und Führung zuständig. Dort wurde auch die Luftkriegsdoktrin des „moral bombing“ entwickelt, wonach durch unterschiedslose Flächenbombardements hinter der Front einschließlich ziviler Ziele der Durchhaltewillen der Bevölkerung gebrochen werden sollte. Nach dem verheerenden Bombardement von Rotterdam im Mai 1941 durch die deutsche Luftwaffe begann das bomber command, auch Ziele östlich des Rheins anzugreifen. In den nächsten Kriegsjahren zerstörte es große Teile von deutschen Industriezentren, allen voran im Ruhrgebiet, Verkehrs- und Transportwege, vor allem aber viele große und kleine Städte wie Köln, wo mit dem „1000-Bomber-Angriff“ eine neue Dimension in der Luftkriegsführung eingeführt wurde, Hamburg bis hin zu Dresden. Schätzungen gehen davon aus, dass dabei an die 600.000 Menschen ihr Leben verloren haben.