Konferenz von Casablanca
Anfang 1943 zeichnete sich im Zweiten Weltkrieg die Wende ab: amerikanische und britische Streitkräfte waren in Nordafrika gelandet und in Russland stand die erbarmungslose Schlacht um Stalingrad vor der Entscheidung. Daher war der dritte der großen Alliierten, der sowjetische Oberste Befehlshaber Josef Stalin unabkömmlich, als US-Präsident Franklin D. Roosevelt, der britische Premierminister Winston Churchill mit den Combined Chiefs of Staff (CCS) am 14.1.1943 in der marokkanischen Hafenstadt Casablanca zu einer zehntägigen Konferenz über die weitere gemeinsame Kriegsführung zusammentraten. Sie einigten sich darauf, zunächst Nordafrika vollständig zu erobern, um dann in Sizilien zu landen und über Italien gegen Deutschland vorzustoßen. Das sollte nach dem Grundsatz „germany first“ als erster Kriegsgegner geschlagen und zu diesem Zweck auch dessen systematische Bombardierung verstärkt werden. Als offizielles Kriegsziel wurde am Ende der Konferenz die Forderung nach „unconditional surrender“, nach bedingungsloser Kapitulation von Deutschland, Italien und Japan aufgestellt. Keinen Monat später, am 18.2.1943, schwor der nationalsozialistische Propagandaminister Josef Goebbels mit einer mitreißenden Rede im Berliner Sportpalast die Massen auf den „totalen Krieg“ ein.