Ernst Krieck
Als Sohn eines Maurers und Kleinbauern hatte Ernst Krieck (geb. am 6.6.1882 in Vögisheim) seinerzeit nicht die Möglichkeit, das Abitur zu machen. Vielmehr besuchte er die Realschule und war von 1900 bis1928 in Baden als Volksschullehrer tätig, wurde dann Professor für Pädagogik in Frankfurt, 1931 strafversetzt nach Dortmund. Inzwischen Mitglied im Kampfbund für deutsche Kultur, in der NSDAP und im Nationalsozialistischen Lehrerbund, wurde er 1932 wegen NS-Agitation suspendiert.
Parallel war Krieck mit zahlreichen Veröffentlichungen bekannt geworden und erhielt für seine 1922 erschienene „Philosophie der Erziehung“ 1932 von der Universität Heidelberg den Ehrendoktor. Er entwickelte sich neben seinem Kontrahenten Alfred Baeumler zu einem der beiden führenden NS-Erziehungstheoretiker, wurde 1933 wenige Monate nach der nationalsozialistischen Machtergreifung in Frankfurt als Professor und Rektor eingesetzt, wechselte 1934 nach Heidelberg und übernahm in den folgenden Jahren verschiedene einschlägige Funktionen im NS-System und in der „Forschung“. Pflichtlektüre für Volksschullehrer wurde sein Buch „Nationalpolitische Erziehung" von 1932, das in über 20 Auflagen und mehr als 80.000 Exemplaren weiteste Verbreitung fand.
Bei Kriegsende 1945 wurde Ernst Krieck von seinem Lehrstuhl in Heidelberg abgesetzt und starb am 19. März 1947 im Internierungslager Moosburg an der Isar.