Christlich-Sozialer Volksdienst (CSVd)
Der Christlich-Soziale Volksdienst wurde Ende 1928 als protestantisch-konservative Partei von Männern gegründet, die aus ähnlich ausgerichteten politischen Gruppierungen der zersplitterten Weimarer Parteienlandschaft wie u.a der DNVP oder Christlich-soziale Reichsvereinigung kamen. Der CSVd fand vorwiegend in Regionen mit stark freikirchlicher oder pietistischer Prägung seine Wähler und errang 1930 im Deutschen Reichstag 14 Sitze, in den folgenden Jahren aber nur noch vier bzw. 5 Mandate. Reichsvorsitzender war Wilhelm Simpfendörfer. Nachdem der CSVd zunächst den national-konservativen Katholiken und Zentrumspolitiker Heinrich Brüning als Reichskanzler unterstützt hatte, rutschte er mit dem Aufstieg der NSDAP zulasten seines demokratischen Flügels immer weiter nach rechts, was aber nicht verhindern konnte, dass er immer mehr Wähler und Mitglieder an die Nationalsozialisten verlor. Zur Reichstagswahl Anfang März 1933 trat der CSVD gemeinsam mit der Deutschen Volkspartei (DVP) und der Deutschen Bauernpartei (DBP) als "Christlich-Nationaler Block" an. Zweieinhalb Wochen später stimmten alle seine vier Reichstagsabgeordneten dem „Ermächtigungsgesetz“ zu und bewarben sich als „Hospitanten“ bei der NSDAP. Dorthin wanderten auch viele Anhänger nach der Auflösung ihrer Partei, andere dagegen wandten sich gegen das Regime. In der entstehenden Bundesrepublik fanden nach 1945 ehemalige CSVd-Mitglieder und Parteiführer oft in CDU oder CSU eine neue politische Heimat.