Galkhausen
In Galkhausen, einer Ortslage in Langenfeld, wurde ab 1897 die sogenannte „Provinzial-Heil-und Pflege-Anstalt" für psychisch Kranke aus Köln errichtet. Im März 1900 konnten die ersten von bald 800 Patienten in die sehr modernen, locker auf dem Gelände eines Gutshofs verteilten Krankenpavillons einziehen. Im Ersten Weltkrieg wurden Gebäude teilweise als Lazarett, danach bis Ende 1925 als Generalhospital für die englischen Besatzungssoldaten genutzt.
Im Jahr der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 war die Patientenzahl auf 983 angestiegen, von denen 667 nach Erlass des >>„Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ als „Erbkranke“ galten und 478 zwangssterilisiert wurden.
Ab 1941 wurde Galkhausen zu einer der sogenannten Zwischenanstalten, die für die Abwicklung der >>Euthanasie eingerichtet wurden, und zuständig für die Rheinlandprovinz. Zwischen April und August 1941 wurden von hier aus 870 Kranke, von denen 502 aus anderen rheinischen Anstalten stammten, in grauen Bussen in die Tötungsanstalt Hadamar abtransportiert. Diese „Verlegungen“ wurden - vorerst unterbrochen, als sie durch die Predigten des Münsteraner Bischofs Clemens August von >>Galen öffentlich angeprangert wurden und sich in der Bevölkerung Unmut regte.
Wie viele Menschen schließlich in Hadamar oder anderen Vernichtungslagern, ab 1942 im Osten, den Tod fanden, wird sich nie mehr genau klären lassen.