Lozenz Loewer
Loewer wurde am 11. April 1900 in Bochum geboren. Zwischen 1906 und 1914 besuchte er eine katholische Volksschule und absolvierte anschließend eine kaufmännische Lehre in der Bochumer Hüttenindustrie, wo er danach als Handlungsgehilfe tätig war. 1926 und 1927 hielt er sich als Industriearbeiter - nach eigenen Angaben als Geschirrwäscher und Hüttenarbeiter – in den USA auf.
Nach seiner Rückkehr trat Loewer zum 1. August 1928 in die NSDAP ein, für die er 1929 Mitglied im Bochumer Stadtparlament wurde. Außerdem übernahm er nach seiner USA-Rückkehr die Führung der dortigen HJ-Gruppe. Im April 1930 avancierte er zudem zum Führer des neu geschaffenen HJ-Gaus Westfalen, ab November 1931 des HJ-Gaus Westfalen-Süd. Im Frühjahr 1933 wurde er dort als Oberbannführer als HJ-Gebietsführer eingesetzt.
Im Mai 1933 wurde Loewer zudem Preußischer Landtagsabgeordneter und zum Bezirksjugendpfleger im Regierungsbezirk Arnsberg berufen; im Herbst 1933 noch zusätzlich Reichstagsabgeordneter.
Von seinen Posten als HJ-Gebietsführer wurde Loewer am 24. Februar 1934 seitens der Reichsjugendführung abberufen. Im November 1934 wurde ihm dann auch als Landesjugendpfleger gekündigt, da er in dieser Tätigkeit "keinerlei Leistung aufzuweisen" hatte. Außerdem, so äußerte sein ihm eigentlich gewogener Dienstherr Kolbow ohne Nennung näherer Gründe oder Umstände, glaube Loewer wohl „auch selbst nicht mehr daran…, dass er den Kontakt zur westfälischen Hitlerjugend wiederfinden" werde. Im November 1937 wurde er schließlich „ehrenvoll“ aus den Diensten der HJ entlassen.
Im Juli 1935 wurde er bis zum Juli 1937 NSDAP-Kreisleiter in Oppeln und Gauinspekteur im NSDAP-Gau Schlesien. 1938 kehrte Loewer – wiederum in der Funktion eines Kreisleiters und Gauinspektors – in den Gau Westfalen-Süd zurück, bis er 1944 als Leiter des Amtes für Umsiedler ins Sudetenland versetzt wurde. 1945 kehrte er dann in die vorherigen Dienststellungen im Gau Westfalen-Süd zurück.
Loewer war Träger der Goldenen Ehrenzeichen von HJ und NSDAP.