Ludwig Wollenhaupt
Ludwig Wollenhaupt wurde am 29. August 1882 in Großenbehringen im Kreis Gotha geboren. Als Realschullehrer für Geschichte, Erdkunde und Biologie trat er als Landesschulrat am 24. April 1933 an die Spitze der lippischen Schulverwaltung.
Wollenhaupt war schon in den Jahren vor 1933 als „Alter Kämpfer”, „Marschierer” und Propagandist der NSDAP in Thüringen hervorgetreten. Vor allem deshalb verdankte er seine Berufung nach Lippe einer Empfehlung des thüringischen Ministers und späteren Reichsinnenministers Frick.
Seine große Aufgabe sah Wollenhaupt in Lippe darin, Schule und Lehrerschaft auf den Nationalsozialismus zu verpflichten. „Der neue Landesschulrat zog in brauner Uniform, mit einem Revolver umgürtet, von einer Versammlung der Lehrer seiner Bezirksrektoren zur anderen, um in seiner Weise ‚gleichzuschalten’”, hieß es später über ihn.
Andererseits gelang es Wollenhaupt im Entnazifizierungsverfahren nach 1945 offenbar, sich weitgehend zu entlasten. Trotz seines militanten Auftretens, so hieß es etwa 1948, sei er bemüht gewesen, die Lehrerschaft behutsam auf den „neuen Kurs” zu bringen.