Die Sonderformationen der HJ

Neben der allgemeinen HJ konnten sich Jungen auch für den Dienst in einer von deren „Sonderformationen“ melden, während für Mädchen als Alternative allein die „Spielscharen“ blieben. Die Wahlmöglichkeit bestand dabei zwischen Marine-HJ, Motor-HJ, Flieger-HJ, Nachrichten-HJ, Reiter-HJ (bis 1939), Feldscher-HJ, Spielscharen der HJ (seit 1936) und HJ-Streifendienst (seit 1938).

In diesen Sondereinheiten erhielten die Jugendlichen eine Spezialausbildung, die auf die Ansprüche der verschiedenen Waffengattungen der Wehrmacht abgestimmt waren. Ab 1936 galten diese Sonderformationen dann auch offiziell als Nachwuchsorganisationen der Wehrmacht und wurden von ihr seit 1938 finanziell und durch Heranziehen zu kleineren gemeinsamen Übungen unterstützt. Es bestand allerdings kein Zwang, nach Abschluss der HJ-Ausbildung eine bestimmte Waffengattung zu wählen.

Der Dienst in den Sonderformationen wurde von vielen Jugendlichen als äußerst attraktiv empfunden, nicht zuletzt, weil er eine Alternative zum allgemeinen HJ-Dienst bot, der als eintönig galt. Hier konnten sie interessegeleitet wählen und sich mit Dingen beschäftigen, zu denen ihnen außerhalb der HJ vielfach die Möglichkeit fehlten, vor allem, wenn sie aus sozial schlechter gestellten Schichten kamen.

 

Quelle: Westdeutscher Beobachter, 12.3.1931

zuletzt bearbeitet am: 29.07.2015