Kalter Krieg

„Kalter Krieg“ wird der Konflikt zwischen den Westmächten unter Führung der USA und dem Ostblock unter Führung der Sowjetunion genannt. Er dauerte vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis 1989, die „heißeste“ Phase zwischen 1947 bis 1972 lag, und wurde mit nahezu allen Mitteln, jedoch ohne direkte militärische Auseinandersetzung, als Systemkonfrontation zwischen Kapitalismus und Kommunismus ausgetragen.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs war von einem Ost-West-Konflikt noch nicht viel zu spüren gewesen. Spätestens mit dem Tod des amerikanischen Präsidenten Roosevelts am 12. April 1945 zerbrach dann jedoch die Anti-Hitler-Koalition, weil es ein Hauptziel von dessen Nachfolger Truman war, eine Ausbreitung des Kommunismus in Europa zu verhindern. Innerhalb von zwei Jahren verschlechterte sich das Klima zwischen den Supermächten USA und Sowjetunion daher dramatisch. Am 5. März 1946 sprach der britische Premier Winston Churchill in einer berühmt gewordenen Rede erstmals von einem „eisernen Vorhang“, der Europa teile. Als der amerikanische Journalist Walter Lippmann 1947 dann ein Buch mit dem Titel „The Cold War“ veröffentlichte, hatte diese Ära auch einen Namen bekommen. Im gleichen Jahr formulierte der US-Präsident die nach ihm benannte Truman-Doktrin, nach der die USA all jenen Staaten zu helfen versprach, die vom Kommunismus bedroht würden.

Der neue Kurs umfasste auch ein gigantisches Aufbauprogramm für die kriegsgeschädigte europäische Wirtschaft: den Marshallplan. Als Stalin den osteuropäischen Ländern die Teilnahme an diesem US-Programm untersagte, deutet sich die Teilung der Welt an, die dann mit der Bildung des Westblocks und der im Juni 1948 in den Westzonen durchgeführten Währungsreform ihren ersten formalen Ausdruck fand.

 

Quelle: LHAK, 403, 16736, S. 271 und 413

zuletzt bearbeitet am: 29.07.2015